Call for Ideas – Abschluss Vergabeverfahren

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Der 1. Call for Ideas zum Thema hitzeangepasste Stadtentwicklung ist abgeschlossen. Vom Auswahlgremium, bestehend aus dem Managementteam und dem Beirat (Über ICUH ) wurden im Rahmen des Vergabeverfahrens von insgesamt 26 eingereichten Projektskizzen zehn ausgewählt und zu einem Pitch eingeladen. Vier von diesen Projekten (zwei im Ruhrgebiet, zwei in Bremen/Bremerhaven) werden nach Stellung des Vollantrags ab dem 2. Quartal 2026 starten. Weitere Informationen zu den Projekten werden zukünftig hier auf dem Urban Health digiSpace bereitgestellt. Folgende Projekte wurden ausgewählt:

Hitzeschutz beginnt in der Nachbarschaft – Ein Hitzebuddy-System zum Schutz vulnerabler Bevölkerungsgruppen HEATCARE_PLUS

Das Projekt verfolgt das Ziel, ein quartiersbezogenes, niedrigschwelliges Unterstützungsangebot (ein sogenanntes „Hitzebuddy-System“) zur Verringerung hitzebedingter Gesundheitsrisiken für vulnerable Gruppen in Duisburg-Ruhrort zu entwickeln und zu erproben. Die Pilotphase bildet die Basis für eine stadtweite, übertragbare Hitzeschutzstruktur. Das Projekt zielt auf eine nachhaltige Verbesserung der gesundheitlichen Situation der vulnerablen Gruppen durch gezielte Prävention und frühzeitige Intervention und soll dabei auf individueller, sozialer und struktureller Ebene wirken. Ziel ist die Stärkung der Nachbarschaftshilfe, des sozialen Zusammenhalts sowie die Resilienz gegenüber klimabedingten Belastungen und soll langfristig Rettungsdienste entlasten.

Gesunde und resiliente Innenhöfe für Lebensqualität in Lehe (GRILLE)

Im GRILLE-Projekt sollen mittels vertiefender Analysen zu formellen und informellen Handlungs- und Umsetzungsoptionen (bauliche, rechtliche, organisatorische und finanzielle Rahmenbedingungen, Akteursnetzwerke, soziale Praktiken und Interessen) übertragbare Strategien und Maßnahmen zur Vernetzung/Zusammenführung und Begrünung von Hinterhöfen, in denen im Sommer eine hohe Hitzebelastung auftritt, entwickelt werden. Im partizipativen Prozess mit Beteiligten und Betroffenen werden potenzielle Hemmnisse und Gelingensbedingungen identifiziert und am Beispiel des Goethequartiers in Bremerhaven, in dem ein hoher Anteil an sozial vulnerablen Bevölkerungsgruppen (niedriger Sozialindex) lebt, Maßnahmenvorschläge für ein gesünderes, klimaresilientes Quartier entwickelt.

Zwischen Tradition, Teilhabe und Transformation: Offene Kleingärten als Orte der Gesundheitsförderung im Hitzestress der Stadt
(T hoch 3)

Das Communityprojekt „Zwischen Tradition, Teilhabe und Transformation (T hoch 3)” macht das bislang ungenutzte Potenzial von Kleingartenanlagen für die Stadtgesellschaft sichtbar. Durch niedrigschwellige Zugänge sollen Kleingärten zu Orten werden, die Gesundheit fördern, Hitze entgegenwirken und Menschen verschiedener Bevölkerungsgruppen zusammenbringen. Im Mittelpunkt steht ein partizipatives Reallabor, das gemeinsam mit u. a. Jugendlichen und Senior*innen neue Nutzungsformen erprobt. Dabei untersucht das Projekt kontinuierlich, welche rechtlichen, organisatorischen und kulturellen Hindernisse einer gemeinschaftlichen Nutzung im Weg stehen – und wie sie überwunden werden können.

Gendersensibler Hitzeschutz – Gesundheitliche Chancengleichheit für wohnungslose Frauen

Ziel des Projekts ist die Weiterentwicklung, Evaluation und Verbreitung eines gendersensiblen Interventions- und Versorgungsplans auf Landes- und Bundesebene zum Schutz wohnungsloser Frauen vor Extremwetterereignissen, insbesondere Hitze. Das Projekt entwickelt ein partizipatives Forschungsdesign, das über vertrauensbasierte Feldzugänge durch Streetworker*innen den Einbezug der Dialoggruppe in die Entwicklung spezifischer Hitzeschutzmaßnahmen ermöglicht. Über eine App und leitfadengestützte Interviews werden Bedarfe und Versorgungslücken der Dialoggruppe systematisch erfasst sowie quantitativ und qualitativ ausgewertet. Auf dieser Basis entstehen empirisch fundierte, bundesweit übertragbare Handlungsempfehlungen, die wohnungslose Frauen in den Fokus rücken, ihre bisher unsichtbaren Bedarfe sichtbar machen und Gesundheitsgerechtigkeit fördern.